2018 war ein ganz besonderes Jahr für die Aidshilfe Westmünsterland e.V., denn sie wurde 30 Jahre alt.
1988 gründete eine Gruppe engagierter Selbsthilfeakteure den gemeinnützigen Verein, um Menschen mit HIV und Aids zu helfen.
Die Infektion hat seit der Einführung der Therapie 1996 ein neues Gesicht bekommen und seinen Schrecken verloren – so scheint es zumindest. Dabei wird jedoch vergessen, dass bis heute nicht alle Menschen Zugang zu einer medizinschen Versorgung haben und dass die Versorgung in ländlichen Strukturen für viele nur schwierig oder mit entsprechender Unterstützung erreichbar ist.
Ein weiteres großes Problem ist die Tatsache, dass in Europa 51 % der HIV-Diagnosen erst sehr spät entdeckt werden. Auch steigt der Anteil der Spätdiagnosen mit zunehmendem Alter: 65% sind bereits 50 Jahre und älter. Sie erhalten oft erst ihre Diagnose, wenn die Infektion schon weit fortgeschritten ist; damit laufen sie Gefahr, dass das Virus den eigenen Körper schädigt; abgesehen davon ist dadurch auch die Gefahr einer weiterer Ausbreitung gegeben. (Quelle: WHO/ECDC, 2017)
Nur wenn wir weiterhin an Prävention festhalten und über die Möglichkeiten von Schutzmaßnahmen aufklären (PEP, TasP, PrEP, Kondom), Beratungs-und Testangebote ausbauen – dazu gehört auch der Selbsttest – lässt sich das Ziel, 2030 Aids zu beenden, vielleicht erreichen.
Am 26. September 2018 wurde der 30. Geburtstag mit vielen Gästen gebührend gefeiert. Besonders gefreut haben wir uns über den Besuch der Vertreter unseres Dachverbands, der Aidshilfe NRW e.V., die den weiten Weg nach Ahaus nicht gescheut haben. Und natürlich über die guten Nachrichten des Kreises Borken. Herzlichen DANK!